Vom Mütterverein zur Frauengemeinschaft
Die Anfänge der heutigen kfd reichen zurück bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damals entstanden in Frankreich Gebetsgemeinschaften christlicher Mütter. Ab 1856 wurden christliche Müttervereine auch in Deutschland heimisch. Der Mainzer Bischof Emanuel von Ketteler förderte deren Verbreitung. 1871 waren mehr als 7000 Müttervereine aus 72 Diözesen aus dem gesamten deutschen Sprachgebiet im Vereinsregister eingetragen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts vollzog sich ein tief greifender Wandel im Rollenverständnis von Frauen, worauf die Kirche mit einer Intensivierung der Frauenseelsorge und -bildungsarbeit reagierte. In deren Folge entstanden in den Pfarrgemeinden Jungfrauen- und Müttervereine.
Konkreter Anlass für die Konstituierung eines Müttervereins 1898 in Olfen war die Anregung des damaligen Bischofs Hermann während der Volksmission im gleichen Jahr. Die unmittelbar nach der Gründung registrierte Stärke von 500 eingeschriebenen Frauen ist ein Beweis, welch erstaunliche Resonanz diese Anregung bei den Olfener Frauen fand. Wie aus unseren Unterlagen hervorgeht wurde Maria Herte-Wiemann zur ersten Vorsitzenden ernannt. Über vielfältige Aktivitäten findet sich wenig in den Unterlagen der damaligen Zeit. Es fehlte an geeigneten Lokalitäten und besonders an der für eine Vereinsarbeit erforderlichen Zeit. Eingebunden in die Härte der Hausarbeit und Arbeit auf dem eigenen Hof sowie in der Erziehung einer oftmals großen Kinderschar, blieb wenig Zeit für andere Dinge.
Einen Einschnitt stellte zu Beginn der 30er Jahre die sich rapide verschärfende Weltwirtschaftskrise dar. Die Frauen besannen sich auf die karitativen Möglichkeiten der Frauengemeinschaft und man kam überein, jeweils mittwochs im Saal des Leohauses zusammenzukommen, um Kleidungsstücke für notleidende Familien zu nähen oder auszubessern. Der Mittwoch der Frauengemeinschaft war geboren.
Nach Ende des zweiten Weltkrieges ging es langsam wieder aufwärts mit der Vereinstätigkeit, auch die Verbandszeitung „Frau und Mutter“ konnte wieder ungehindert erscheinen. In den 50er Jahren kam es zu einem verstärkten Bemühen um die Einbindung jüngerer Frauen. Vielen ist in diesem Zusammenhang sicherlich der Name Änne Busemann ein Begriff.
In den nun folgenden Jahren wandelte sich der Mütterverein, er wurde zur Frauengemeinschaft wie wir sie heute kennen. Unterschiedliche Aktivitäten (Gottesdienste, Bibelabende Urlaubsreisen, Andachten, Besuchsdienste unterschiedlicher Art, Offene Runde, Betreuung der Mitglieder und und)